Die Deutsche Gesellschaft für kognitive Linguistik gibt in Kooperation mit De Gruyter Mouton ein Jahrbuch heraus. Das Yearbook of the German Cognitive Linguistics Association soll den dynamischen wissenschaftlichen Diskurs innerhalb der Gesellschaft und in der internationalen kognitiv-linguistischen Forschungsgemeinde dokumentieren und erleichtern. Es konkurriert dabei nicht mit Fachzeitschriften wie Cognitive Linguistics oder Language and Cognition, sondern ergänzt diese, indem es einen Veröffentlichungsort für Forschungsergebnisse schon in frühen Phasen von Projekten bietet; dabei hält es sich an die selben hohen Standards dieser Zeitschriften.
Außer diesen Standards gibt es keine inhaltlichen Vorgaben bezüglich der Beiträge: das Jahrbuch soll die Forschung der Mitglieder der DGKL und der Teilnehmer/innen der von ihr organisierten Konferenzen in ihrer vollen Vielfalt abbilden. Das schließt nicht nur kognitiv-linguistische Forschung im engeren Sinne ein, sondern auch in benachbarten Disziplinen wie Psycholinguistik, Gestik-Forschung und kognitiver Poetik. Es schließt auch Arbeiten von Forscher/innen ein, die sich (noch?) nicht als Vertreter/innen der kognitiven Linguistik sehen, solange diese eine klare kognitive Perspektive haben.
Das Jahrbuch macht auch keine Vorgaben bezüglich der verwendeten Methoden, da es die gesamte Bandbreite der verwendeten Methoden dokumentieren soll. Allerdings zeigen die letzten Jahre einen klare Abkehr von der introspektiven Methodik, die die Sprachwissenschaft seit den 1950er Jahren dominiert hat, und eine Hinwendung zu empirischen Methoden aus der Psychologie und Psycholinguistik, der Diskursanalyse und der quantitativen Korpuslinguistik. Dies ist eine wünschenswerte Entwicklung, von der zu hoffen ist, dass sie im Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für kognitive Linguistik stark vertreten sein wird.